Arbeitskreis Internationale Jugendarbeit
mit Israel im Kreis Wesel e. V.

Arbeitskreis Internationale Jugendarbeit mit Israel e. V.

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Studienfahrt ins Baltikum 2004
Anreise
Besuch des Jüdischen Gymnasiums in Tallinn
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Herrschaften und Herrenhäuser
Von Tallin nach Riga
Riga
Synagoge Riga
Museum „Juden in Lettland
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Gespräch mit Herrn Baumanis
Berg der Kreuze, Kedainiai, Vilnius
Besuch der Kenesa
Fahrt nach Trakai
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Von Tallin nach Riga

Nach Verladen der Koffer verließen wir Tallin und fuhren gen Riga. Zunächst machten wir eine Trink- und Toilettenpause in der Kleinstadt Pärnu mit ihren hübschen, vorwiegend gelb gestrichenen Holzhäuschen. Die Grenze nach Lettland passierten wir gegen 12 Uhr.

In Saulkrasti verließen wir die an der Ostsee entlangführende A 1 und bogen ab ins Landesinnere, wo wir in Ragana (= Hexe) von 13.30 Uhr bis 14.20 Uhr die Mittagspause in einem netten Restaurant verbrachten. Bald danach kamen wir in den 920 km2 großen Gauja-Nationalpark mit dem Städtchen Sigulda.

Als wir die Brücke über den Fluss Gauja querten, konnten wir uns laut unserer Reiseführerin etwas wünschen, was auch in Erfüllung gehen sollte - mal abwarten. An der Kirche von Sigulda ' vorbei kamen wir zum „Neuen Schloss", das 1936 in ein Erholungsheim für Schriftsteller und Journalisten umgewandelt worden war; nun ist dort der Rat der Stadt Sigulda untergebracht. Hinter dem Schloss gingen wir durch den mächtigen Torturm in die innere Vorburg der ansonsten weitgehend zerstörten Ordensburg.

Zurückgekehrt in das Tal der Gauja besuchten wir die Gutmannshöhle, die von einer Quelle mit wundertätigem Wasser durchflossen wird. Als sich einige aus der Gruppe Flaschen mit diesem Wasser abfüllten, fiel die Bemerkung: „Da hilft wohl nur ein Vollbad!" Neugierig studierten wir die Einritzungen und Wandsprüche an den Höhlenwänden, die bis ins 17. Jahrhundert zurückgingen. Über diese Höhle gibt es folgende Legende: „Maija, die Pflegetochter des Burgschreibers von Turaida, war mit Viktor Heils, dem Schlossgärtner von Sigulda verlobt, mit dem sie sich immer in der Gutmannshöhle traf. Auch der polnische Soldat Pan Jakubowsky begehrte sie und lockte sie mit einer falschen Botschaft in die Höhle. Maija verweigerte sich ihm und schlang sich ein Tuch um den Leib, das ihr Viktor geschenkt hatte und von dem sie behauptete, es mache sie unverwundbar - doch der abergläubige Jakubowsky erschlug sie mit seinem Schwert." Nun soll Maija, die „Rose von Turaida", nahe einer Linde in dem Museumsreservat von Turaida begraben sein. Nicht weit von dieser Linde besuchten wir die Bischofsburg und bestiegen den Bergfried, von dem wir eine herrliche Aussicht genießen konnten. Nach einem Rundgang durch den Park mit seinen vielfältigen, von Künstlern geschaffenen Skulpturen beschlossen wir, direkt nach Riga zu fahren und nicht mehr die Stadt Cesis (Wenden) zu besuchen, da sich der von einem Bandscheibenvorfall geplagte Herbert Beck dringend in ärztliche Behandlung begeben musste.

Nach einer einstündigen Fahrt erreichten wir um 18.30 Uhr Riga, die schöne Hauptstadt Lettlands. Sascha, unser russischer Busfahrer, versuchte, uns so nah wie möglich an das mitten in der Altstadt Rigas gelegene Hotel „Konventhof" zu bringen. Er musste jedoch an den Schranken, die den Bereich der Altstadt abriegeln, kapitulieren, so dass wir schließlich unsere Koffer über das Kopfsteinpflaster an der Petrikirche vorbei schleppen oder ziehen mussten - unserer guten Laune tat dies aber keinen Abbruch.

Abends gingen wir in Kleingruppen nach einiger Suche in das uns genehme oder vom Reiseführer Merian empfohlene Restaurant — wir hatten alle einen ersten schönen Abend in Riga.

Heidi und Siegfried Manske