Arbeitskreis Internationale Jugendarbeit
mit Israel im Kreis Wesel e. V.

Arbeitskreis Internationale Jugendarbeit mit Israel e. V.

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Polen 2002
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Alte Synagoge in Krakau

In Polen wurden die ersten Synagogen, die als Gebäude ausschließlich zu diesem Zweck dienten, erst im XIV. Jh. errichtet. Durch antisemitische Pogrome und den von Deutschland ausgegangenen 2. Weltkrieg mit dem Ziel der vollständigen Vernichtung der europäischen Juden und der Unterwerfung und Ausbeutung der europäischen Völker existiert heute keine mehr von ihnen. Am Schönsten und am Originellsten waren in Polen vermutlich die Holzsynagogen. Zwischen dem XVII. und XIX. Jh. wurden über einige zehn, hauptsächlich in Litauen, Mazowsze und Podlasie, errichtet. Der Stil der verwendeten Bauweise war maßgeblich durch die polnische Hofarchitektur beeinflusst worden. Charakterist_ch filr diese Architektur sind sehr schöne Malereidekorationen und Holzschnitzereien im Innenraum an Gewebeornamentik vorgebildet. In den Innenräumen ließen sich eine Vielzahl jüdischer. Symbole und traditioneller Motive finden. Auch"charakteristisch filr Polen waren die so . genannten Festungssynagogen, die auf grund ihrer massiven, geschlossenen Form und der Schießscharten in der Attikazone Festungen gleichen und auch als solche dienten. Diese Synagogen dienten neben ihrer sakralen Funktion vor Allem auch als Zuflucht vor Kosaken.

Die Synagoge in Krakau ist das älteste Gebäude Kazimierzs und die älteste polnische Synagoge. Erstmals erwähnt wird diese Synagoge im Jahre 1550. Diese Synagoge lag am Ende der Joseph-Str. unter der Festungsmauer Kazimie..zs. Sie schließt Szeroka Sft. von Suden auf. Wahrscheinlich war es eine Konstruktion, die sowohl aus Mauern als auch aus Holz bestand und auf steinernem Untergn1Ild gebaut war. Reste der gotischen Mauer zeugen von der Existenz dieser Synagoge.

Dokumente besagen, dass die Synagoge von tschechischen Juden in der 2. Hälfte des XV .Jh. (Datiert bei Krinsky: 1494) erbaut worden ist. Diese Juden kamen als Exilanten nach Kazimierz, nachdem sie dem Prager Pogrom in 1389 entkommen waren. Ursprünglich war die Synagoge ein Gebäude, das sehr dicht von anderen Häusern und Gebäuden umgeben war, die mit vielen Treppen und Korridoren mit der Synagoge verbunden waren. Nach einer Restauration Anfang des XX Jh. werden diese Gebäude jedoch zerstört. Lediglich ein Teil eines Hauses an der westlichen Seite der Synagoge bleibt bestehen; dort befindet sich das Treppenhaus, das zur Frauengalerie führte.

Sehr ähnliche Synagogentypen lassen sich auch in Frag und in Worms finden. Auchdie 1519' zerstörte Synagoge Regensburgwar dergestalt. Worms, Regensburg, Pragund _akau liegen im Einzugsgebiet einer damaligen, jüdischen Migrationsbewegung, die entlang den Rhein, die Donau, die Elbe, die Qder und die stattfand. Aber wahrscheinlich sind es nicht nur diese . Fakten, die die Synagogeform beeii1flussen konnten. Es gibt auch in Polen Bauwerke, die diesem Baustil sehr verwandt scheinen. Es sind polnische Kirchen und Klöster aus dem XIII. Jahrhundert.

Nach dem Brand von 1557 wird die Synagoge im Jahre 1570 durch Matteo Gucci im Krakauer Renaissancestil wiederaufgebaut. Ursprünglich war der Hauptrumpf der Klumpen mit einem Giebeldach bedeckt und wahrscheinlich hatte die Synagoge auch Spitzbogenfenster.

Die Alte Synagoge brannte in ihrer Geschichte zweimal ab; das letzte Mal im Jahre 1773. Nach jedem Brand wurde die Synagoge in neuem Stil wiederaufgebaut. Die größten Änderungen in der Synagoge wurden in den Jahren 1905-1913 vorgenommen.

Der Boden vor der Synagoge wurde herabgesetzt und versperrt: Während des 2. Weltkriegs wurde die Synagoge teilweise zerstört. Nach dem Krieg wurde die Synagoge rekonstruiert und zu einem Judaica Museum umfunktioniert.