Arbeitskreis Internationale Jugendarbeit
mit Israel im Kreis Wesel e. V.

Arbeitskreis Internationale Jugendarbeit mit Israel e. V.

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Gespräch: "Jewish Week"

Gespräch mit Herrn Steve Lipman, Journalist der „Jewish Week"

Herr Steve Lipman hat uns am Vortag bereits beim Besuch des Jewish Heritage Museum begleitet.

Das Gespräch sollte uns einen Eindruck der Arbeit der „Jewish Week" vermitteln und Herrn Steve Lipman die Gelegenheit geben, sich ein Bild über unsere Gruppe zu machen sowie entsprechende Fragen zu stellen, um einen Artikel in der Zeitung zu veröffentlichen.

Frage Herr Lipman: Welchen Hintergrund hat unsere Gruppe bzw. welche Organisation fördert unsere Arbeit?

Der Arbeitskreis Moers wurde allgemein vorgestellt, wobei besonders herausgestellt wurde, dass der Beginn 1981 mit dem Jugendaustausch mit Israel auch heute noch die Basis der Arbeit des Arbeitskreises Moers darstellt.

Es gibt zur Unterstützung keine mit den New Yorker Organisationen vergleichbare Institution.

Frage Herr Lipman: Warum sind wir an dem Judentum interessiert und woher haben wir unsere Kenntnisse?

Zum Ersten wurden Erklärungen wie die allgemeine Historie, unsere Vergangenheit oder geschichtliches Interesse als Begründung abgegeben.

Die Kenntnisse sind aus der Schule, persönlichem Studium bis hin zu unseren Vorbereitungstreffen.

Frage Herr Lipman: Was hat uns am meisten beeindruckt oder war von besonderem Interesse nach unseren Treffen mit den jüdischen Gruppen?

Es war für uns erstaunlich, dass vor allem ältere Leute sehr engagiert in den jeweiligen Organisationen arbeiten.

Die Organisationen an sich waren sehr groß, sehr gut struicturiert und mit enormen Budgets. Uns wurde mitgeteilt, dass aus beruflichen Gründen die jüngeren Leute nicht so stark in Erscheinung getreten sind und deshalb der Eindruck entstanden ist, dass gerade die älteren Leute das Engagement zeigen.

Frage Herr Lipman: Was hat uns das "Jewish Heritage Museum" gebracht und was haben wir gelernt?

Vergleiche zu Jesh Bashen wurden angestellt, was bei früheren Reisen besucht und als beeindruckender eingestuft wurde.

Die Holocaustdarstellungen in „Buchenwald" oder in der „Jesh Bashen" sind zu krass und sprechen zu stark Emotionen an. Die Einrichtungen im „Jewish Heritage" hingegen wurden als „erträglich" empfunden.

Insgesamt werden modernere Medien eingesetzt, und es erschien uns als zu laut und mit zu vielen Videos ausgestattet.

Offensichtlich steht in erster Linie das Lernen im Fordergrund und ist nicht dazu konzipiert, Betroffenheit anzuregen. Es ist somit für Schüler gut geeignet, durch den Einsatz von Plakaten, Videos, einer entsprechenden Geräuschkulisse wird viel medienorientierter gearbeitet. Allgemeines Urteil: ein phantastisches Museum, in dem es den Museumsführern ermöglicht wird, einen Schritt zur eigenen Vergangenheitsbewältigung zu tun.

Frage Herr Lipman: Was machen wir mit unseren Erfahrungen aus New York?

Wir werden unsere Rundgänge, Synagogenbesuche, Treffen und Diskussionen dokumentieren und in Deutschland an Rundfunk und Zeitungen weitergeben. Jeder von uns wird seinen persönlichen Horizont erweitern und im Rahmen seiner Möglichkeiten, das uns Vermittelte, weitergeben.

Frage Herr Lipman: Über welche spezielle Organisation sind wir nach New York gekommen'?"

Es sind verschiedene Organisationen angesprochen worden. Überraschend war aber für die Juden in New York, dass auch jüngere Deutsche Interesse zeigen. Bisher bestand die Meinung, dass nur ältere Menschen den Austausch suchen. Allgemein gab uns Herr Lipman zu verstehen, dass aus seiner Sicht die Juden nach wie vor der Meinung sind, dass die Deutschen die Juden hassen. Warum sollen wir uns also treffen" Die Betroffenheit ist immer noch zu frisch.

Die Juden kennen das heutige Deutschland nicht. Sie fahren nicht nach Deutschland, da die Meinung besteht, die Deutschen sind nach wie vor ein Volk von Mördern. Es wird daher sehr begrüßt, das durch unser Erscheinen und unsere Darstellungen eine Möglichkeit genutzt wird, diese Meinung zu widerlegen. Hier wurde von uns eingeworfen, dass die Medien in den USA zu stark US ausgerichtet sind. Aus diesem Grund hat uns nicht verwundert, dass die Juden keine Infos über das aktuelle demokratische Deutschland erhalten.

Frage der Gruppe: Waren die Deutsche nach Meinung der US Juden allein für den Holocaust verantwortlich oder sieht man hier auch Litauen und Polen usw. verantwortlich?

Aus Sicht der Juden in den USA ist auch Polen usw. schuldig. Die Breite des Antisemitismus wird in dem Museum aus dem Gesamteuropäischen Raum dargestellt und dies ist auch bewusst. Bei allen Fragen und Betrachtungen gab Herr Lipman zu verstehen, dass die Juden auch sehr selbstkritisch sind. So stellt sich aktuell, dass jüdische Volk nicht als gesamtethnische Gruppe dar und Herr Lipman schließt das Gespräch mit dem Sprichwort: Wenn sich zwei Juden treffen, gibt es drei Meinungen.