Arbeitskreis Internationale Jugendarbeit
mit Israel im Kreis Wesel e. V.

Arbeitskreis Internationale Jugendarbeit mit Israel e. V.

  • Schrift vergrößern
  • Standard-Schriftgröße
  • Schriftgröße verkleinern
E-Mail Drucken PDF
Beitragsseiten
Portugal 2006
Ankunft
Besuch der Schule in Olivera de Bairro
Castello de Vide
Gemeinsames Abendessen
Alle Seiten
Castello de Vide
Montag, 4. Oktober 2006

Wir verlassen gegen 9.oo Uhr bei bedecktem, regnerischen Himmel das schöne „Luxus“ Hotel -des Templarios- in Tomar zur Fahrt ins 150 Km entfernte Castello de Vide nahe der spanischen Grenze. Vorbei an dem z.Zt. größten Stausee Portugals überqueren wir bei Abrantes den längsten Fluss Portugals, den Tejo (ca. 1ooo Km lang davon 275 Km in Portugal) Der Tejo teilt das Land in einen regnerischen grünen, bergigeren Nordteil, sowie in einen wärmeren, trockeneren, flachen Südteil) .Entlang der Fahrtroute auf der neuen N2 Autobahn entdecken wir viele Waldbrandflächen der letzten Jahre mit grünem Unterwuchs aber schwarzen Baumwipfeln. Aber es gibt auch viele Neuaufforstungen mit Eukalyptus-bäumen. Dieser schnell wachsende Baum liefert Fasergrundstoffe für die Holzindustrie. Er benötigt jedoch sehr viel Wasser, laugt aber den Boden sehr stark aus. Gegen Mittag erreichen wir das 6oo m hoch gelegene 5ooo EW zählende Castello de Vide.

Das Erscheinungsbild der„weißen Stadt“ ,wie sie auch genannt wird, wird von einer Kastellruine beherrscht. Ihr mittelalterliches Stadtbild ist weitgehend noch erhalten. Enge, steile Gassen, schöne Winkel, Türen, Gärten, kleine Türen, schmiedeeiserne Tore und Balkone sowie eine großzügige Einkaufsstrasse mit barocken Kirchen, Palästen und dem Rathaus kennzeichnen die Stadt.
Fatima unsere Reiseleiterin führte uns durch die engen, steilen Gassen mit immer neuen Sichtperspektiven hinauf zum historischen, zu Beginn des 14.Jhdt. über den Ruinen einer Maurenburg erbauten Castello. de Sao Roque. Leider war die in der Judaria (dem jüdischen Viertel) gelegene mittelalterliche Synagoge geschlossen. (!373 und 1449 erfolgten große Judenverfolgungen und 1496 wurden alle Juden aus Spanien und Portugal vertrieben. Viele Juden ließen sich in dieser Zeit auch christlich Zwangstaufen . Sie wurden als Maranas - neue Christen - bezeichnet) Am Castello befinden sich Reste einer Megalith Kultstätte sowie ein wunderschöner überdachter Renaissancebrunnen.(Fonte de Villa). Von der begehbaren Burgruine hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Berge und Ebene der Serra Mamede. Besichtigt wurde auch eine kleine Kapelle aus dem 17.Jhdt. die im Inneren vollständig mit Azulejos (blauen Kacheln) ausgekleidet war. Die Azulejos in sogen. Majolicatechnik haben ihren Ursprung in moslemischer Zeit. Sie dienten vielfach der verarmten Bevölkerung als billiger dauerhafter Wandschmuck statt Tapeten. Nach einem gassenreichen Abstieg und einem kleinen Stadtbummel ging die Fahrt weiter durch den Alentejo, vorbei an vielen Korkeichen, Olivenbäumen in Richtung Evora.

Randinformationen von Fatima während der Fahrt

Entsprechend den Auflagen der EU muss Portugal als „geringer“ Energieerzeuger bis 2010 - eine 30%ige „alternative“ Energieerzeugung aufbauen. dazu gehören z.B.

- Solarenergieanlagen im Alentejo
- eine Erdgaspipeline aus Algerien
- ein Großtanklager für flüssiges russisches Erdgas
- der Bau von Stauseen mit Wasserkraftwerken.

Portugal hatte in der Vergangenheit eine hohe Auswandererquote und hat diese auch noch heute jedoch in geringerem Maße. Es arbeiten auch viele Saisonarbeiter aus der Ukraine, Rumänien sowie aus den ehemaligen Kolonien wie z.B. Angola im Land. Die Geburtenrate ist eine der Geringsten in der EU.